Der Stac Pollaidh
Der Stac Pollaidh (auch Stac Polly) ist ein relativ bekannter Berg in den Nordwestlichen Highlands von Schottland und befindet sich nördlich von Ullapool, in der Coigach/Assynt Area.
Der Name lässt sich wahrscheinlich von Am Stac und dem nordischen Wort Pollå (pool river) ableiten.
Trotz der eigentlich geringen Höhe (Südwestgipfel: 612 m), ragt er deutlich in der sonst eher Flachen Umgebung hervor. Das Gestein ist vor allem rötlich/brauner Sandstein der Torridian Supergroup.
Abgesehen von Wanderern, dürfte die Gegend auch für geologisch interessierte Personen sehr spannend sein, da man hier Erdzeitgeschichte buchstäblich sehen und erleben kann. Wenn man der Straße (A835, später A837) von Ullapool Richtung Durness folgt, kommt man in den Northwest Highlands Geopark. Hier kann man die Besonderheiten der Landschaft noch genauer betrachten bzw. Touren mitmachen oder sich einfach an zahlreichen Informationstafeln belesen.
Außerdem eignet sich der Stac Pollaidh nicht nur gut als Wandergebiet, auch Kletterer können hier auf ihre Kosten kommen. Vor allem der „wahre Gipfel“ (western summit) ist nur mit einiges an Klettererfahrung zu erreichen und erfordert definitiv Schwindelfreiheit.
Allgemeine Informationen zur Wanderung:
- Länge: 4.5 km/ 2.75 miles
- Zeit: 2-4 Stunden (Sommerbedingungen)
- Höhenmeter: 510m (Gipfel 612m)
- Terrain: Ein angelegter Weg führt vom Parkplatz am Loch Lurgainn auf der südöstlichen Seite (rechter Weg) hinauf zum Stac Pollaidh. Der weitere Rundweg ist sehr viel matschiger und der Erosion ausgesetzt (linker Weg). Um auf den Kamm zu gelangen muss man noch einen steilen Anstieg bewältigen, allerdings führt auch dieser nicht zum wahren Gipfel des Stac Pollaidh, welcher nur durch Klettern erreichbar ist.
- Erreichbarkeit: von Ullapool aus gibt es einen Busservice (Linie 811, fährt allerdings sehr unregelmäßig) oder aber mit dem Auto bis zum Parkplatz direkt am Stac Pollaidh.
Wegbeschreibung – Stac Pollaidh ridge and circuit
Abschnitt 1
Vom kleinen Parkplatz unterhalb des Stac Pollaidh führt der Weg zunächst durch ein hölzernes Tor gegenüber dem Parkplatz auf einen angelegten Pfad. Durch ein kleines Baumgebiet geht es hier erst einmal etwas steiler Bergauf. Die Stufen sind mehr oder weniger angelegt, können aber beim Abstieg etwas anstrengend sein.
Dieser Teil des Wegs wird beim Abstieg auch wieder runter gegangen.
Abschnitt 2
Wenn man aus dem kleinen Wäldchen wieder herauskommt, muss man ein weiteres Tor durchqueren. Hier kann man sich aussuchen, ob man den Stac Pollaidh im oder Gegen den Uhrzeigersinn umrunden möchte. Im Uhrzeigersinn ist der Anstieg weniger steil und führt (vor allem bei Regenwetter) eher über nassen Untergrund
Nach dem ersten Anstieg befindet man sich nun auf freier Fläche und kann sich entscheiden, das rechte oder linke Gatter zu nehmen. Wie schon erwähnt verläuft der Weg rechts herum weitaus trockener und angenehmer für den Anstieg.
Da die umgebende Landschaft relativ flach ist, hat man eine wunderschöne Aussicht über Assynt/Coigach. Bei gutem Wetter kann man von der Bergflanke aus die Summer Isles, den Suilven, Loch Sionascaig und den Point of Stoer sehen. Ein Ausblick der sich meiner Meinung nach definitiv lohnt.
Abschnitt 3
Je weiter man dem Weg um die Bergflanke herum folgt, desto mehr öffnet sich der Blick über Inverpolly Forest ( Warum Forest nicht immer etwas mit Bäumen zu tun hat… bald hier).
Außerdem wird der Pfad schmaler und steiler, bis man an eine Weggabelung kommt. Hier muss man sich entscheiden, ob man rechts gehen möchte (unterer Rundweg) oder links dem Anstieg auf den Bergkamm weiter folgt.
Wer sich für den linken Weg entscheidet sollte geeignetes Schuhwerk haben, Trittsicher sein und eine bedingte Schwindelfreiheit mitbringen.
Der Nordost Gipfel ist mit einfacher Kletterei gut erreichbar, der südwestliche Gipfel allerdings nur mit ausreichender Klettererfahrung. Der Südwest-Gipfel ist dabei der höhere (612m) und gilt mit dem Cobbler (Ben Arthur) zusammen, als einer der schwierigsten zu erreichenden Gipfel Schottlands.
Abschnitt 4
Der Abstieg erfolgt bis zur Weggabelung wieder über den gleichen Weg zurück. Wieder kann man sich entschieden, ob man den gesamten vorherigen Weg zurückgeht oder dem Rundweg folgt. Allerdings wird der Untergrund auf dem weiteren Weg immer matschiger und ausgetretener.
Am Besten ist es auf dem unteren Teil auf dem Weg zu bleiben und sich nicht einen vermeintlich „trockeneren“ Weg daneben zu suchen. Der Boden an den Seiten des Pfads ist häufig ebenfalls sehr nass und schlammig und durch das laufen hier, werden viele Pflanzen einfach zerstört und das Gelände noch unwegsamer.
Abschnitt 5
Ein paar Meter vor dem kleinen Wäldchen (siehe Abschnitt 1) muss man wieder durch ein Holztor, dann trifft der Rundweg zusammen und folgt dem Aufstieg vom Anfang. Über die steinernen Stufen geht es runter zum Parkplatz und damit ist der „Stac Pollaidh circuit“ (oder auch Hochdeutsch: Stac Pollaidh Rundweg…) beendet.
Wie in Abschnitt 1 schon beschrieben können die Steinstufen beim Abstieg ein paar Schwierigkeiten bereiten, da sie doch recht schmal und eigentlich so gut wie immer feucht/nass sind. Gerade wenn die Füße müde sind, sollte man besonders aufpassen!
Fazit
Eine wunderschöne Wanderung mit atemberaubenden Blicken über die Umgebung. Egal ob im Winter oder Herbst, ich finde diese Wanderung lohnt sich einfach!
Auch mit Hund kann man diese Tour tatsächlich ganz gut machen und sogar als Wandereinsteiger ist die Tour durchaus machbar. Allerdings empfehle ich grad bei eher unsicheren Hunden oder unzureichender Trittsicherheit bei einem selber nicht auf den Grad raufzugehen und einfach dem Rundweg zu folgen. Auch von diesem aus, hat man schon spektakuläre Sicht (solange das Wetter mitspielt).
Zusätzliches
Unter walkhighlands findet ihr eine detaillierte Wegbeschreibung und Kartenmaterial. Die Seite ist englischsprachig, allerdings empfinde ich sie meistens als sehr hilfreich. Besonders wenn es um die Recherchen/ Planungen für meine Wanderungen geht. Seit März 2023 ist außerdem eine App von walkhighlands erhältlich. Trotzdem sollte man immer bedenken, dass die Informationen veraltet sein können (wie gerade auf einer meiner letzten Wanderungen erfahren hier) oder auch Handys ausgehen/ kaputt gehen können. Am Stac Pollaidh ist der Weg zwar recht gut erkennbar, dennoch sollte man in Erwägung ziehen aktuelles Kartenmaterial (am besten Wasserfest) und ggf. auch GPS oder andere Navigationsgeräte dabei zu haben.
Ebenfalls sollte man sich über das aktuelle Bergwetter zu informieren. Auch hierfür gibt es verschiedene Seiten, die ich als gut empfinde, aber auch bei diesen gibt es natürlich keine absolute Garantie. MWIS (bitte immer beachten in welcher Region ihr euch aufhaltet!) oder auch mountainforecast und dann die entsprechende Region bzw. den Berg mit Namen eingeben.
Eine weitere Wanderung in Schottland findet ihr unter „Loch an Nostarie circuit walk“