Dublin ist eine (in meinen Augen) wunderschöne, lebensfrohe und vielfältige Stadt. Von der Bewohneranzahl her gleicht sie eher einer Kleinstadt und im Vergleich mit Hamburg erst recht, dennoch macht es immer wieder Spaß dort zu sein.

Nach knapp 2 Jahren geht es nun endlich wieder nach Dublin! Zwar ist die Corona-Pandemie immer noch eine große Sache und Reisen ist nicht ganz so einfach wie früher, aber es ist wieder möglich. Meine erste Auslandsreise führt also genau da hin, wo meine letzte (fast) aufgehört hat.

Ich habe euch hier ein paar Orte zusammengefasst, welche ich gerne besuche wenn ich in Dublin bin bzw. die einfach „irgendwie dazu gehören“.

Howth

Howth ist eine kleine Halbinsel nordöstlich von Dublin. Sie ist ein beliebtes Ausflugsziel bei Touristen, sowie Einheimischen und bietet ein schönes maritimes Flair. Auf dem „Howth Cliff Walk“ hat man wunderschöne Aussichten über die Irische See und die Umgebung. Im Hafen von Howth kann man unzählige Fischer- und Segelboote bestaunen und den ein oder anderen neugierigen Seebewohner entdecken. Außerdem bieten viele Restaurants und Imbisse Seafood an. Wer gerne Golfen geht, kann dies auf der südlichen Seite der Insel auch tun.

Ausblick vom Howth Cliff Walk auf Baily Lighthouse und die irische See
Howth Cliff Walk

Howth Cliff Walk – verschiedene Routen

Auf Howth gibt es mehrere Wanderwege, viele davon schließen den Howth Cliff Walk mit ein. Allerdings werde ich euch die Routen auf einer anderen Seite noch mal vorstellen und nur den Cliff Walk genauer beschreiben.

The Howth Cliff Path Loop/ Green Route

Der Weg beginnt bei der DART Station und führt am Hafen vorbei, durch den Ort und dann zu einem Parkplatz vor den Klippen. Ab dort besteht der Weg aus einem Küstenpfad und ist an einige Stellen relativ schmal. Man geht zwischen Heidekraut, Stechginster und Farnen und hat dabei einen schönen Ausblick auf die Irische See. Zu Beginn des Weges kann man auf den Hafen von Howth, „The Eye of Ireland“ (eine kleine Insel) und die Küste nördlich von Dublin schauen. Je weiter man dem Pfad folgt, desto mehr kommen Baily Lighthouse, die Wicklow Mountains und die Küstenlinie südlich von Dublin in Sicht. Vom Parkplatz aus, braucht man ca. 40 Minuten um bis Baily Lighthouse zu kommen, dort kann man entweder der lila Route weiter um die Insel folgen, die rote, blaue oder grüne Route auswählen und durch den Ort zurückgehen oder aber den Küstenpfad zurück zum Parkplatz nehmen.  

Howth Cliffs

Die grüne Route führt oberhalb von Baily Lighthouse ein gutes Stück die Küste hinauf und führt dann ziemlich parallel zur Küste wieder zurück in den Ort. Zum Ende hin folgt man der Tram und kommt am Ende an der DART Station wieder an.

Während des gesamten Weges kann man Seevögel beobachten, Seehunde oder Robben sehen. Manchmal schauen auch ein paar Delfine vorbei.

Küstenpfad (Howth Cliff Walk) auf Howth Island. Im Hintergrund Felseninsel in der irischen See.
Howth Cliff Walk

How to get there:

Zum Beispiel mit einem Mietwagen, mit dem Bus (Z.B. mit der Linie H3 von Abbey Street, stop 7591 bis Howth, stop 557) oder mit der DART (Z.B. von Tara Station bis Howth Station)

Der Hafen von Howth im Abendlicht. Die Untergehende Sonne und Segelboote spiegeln sich im Wasser.
Howth Hafen

Bull Island/ North Bull Island

Bull Island oder auch North Bull Island ist eine Insel in der Dublin Bay, welche parallel zur nördlichen Küste von Dublin verläuft. Dabei liegt sie vor den Stadtteilen Clontarf (Dollymount), Raheny, Kilbarrack und Sutton und ist von dort aus auch über zwei Brücken mit dem Festland verbunden.

Blick über den Strand bei Dollymount auf Bull Island. Im Hintergrund Howth
Dollymount Strand

Ursprünglich war die Insel nur eine große Sandbank in der Dublin Bay. Als man im 18. Jahrhundert mit baulichen Veränderungen in der Bucht begann, sammelte sich immer mehr Landmasse an der Sandbank an und die Insel entstand. 

Blick durch eine Badeumkleide aus Stein auf die Farbik im Dubliner Hafen.
Bathing Shelter (Umkeide) an der Bull Wall

Der Dollymount Strand ist beliebt bei Spaziergängern, Kite-Surfern, Schwimmern und Ornithologen (Vogelkundler). Man kann den wundervollen Ausblick über die Dublin Bay genießen, Muscheln sammeln oder die unzähligen Seevögel beobachten. Außerdem gibt es auf der Insel zwei Golf Clubs! (Die Iren lieben Golf fast so sehr wie die Schotten…)

How to get there: 

Zu Fuß, mit dem Mietwagen oder mit dem Bus (Z.B. die Linie 130 von Abbey St Lower, stop 292 bis Bull Island, stop 1752).

Blick von den Dünen, über den Strand bei Dollymount auf Bull Island. Im Hintergrund Howth
Blick von Dollymount Strand nach Howth

Dublin City Walk

St. Patricks Cathedral (Ard-Eaglais Naomh Pádraig)

Dublin hat die Besonderheit eine Stadt mit zwei Kathedralen zu sein, die St. Patricks Cathedral ist dabei die größere und außerdem die Nationale Kirche von Irland. Christ Church ist die zweite Kathedrale und Bischofssitz der Diözese Dublin und Glendalough.

Erste Aufzeichnungen zur St. Patricks Cathedral stammen aus 1191. Angeblich hat in dieser Kirche der Heilige Patrick 450 Menschen getauft, welche sich vom „alten Glauben“ zum Christentum bekehrt haben. St. Patrick war ein christlicher Missionar und ist heute ein irischer Nationalheiliger, ihm zu Ehren wird der St. Patricks Day am 17. März gefeiert. 

Nebenan befindet sich der St. Patricks Park.

graue Steinkirche bei Sonnenschein.
St. Patricks Cathedral

Dublin Castle (Caisleán Bhaile Átha Cliath)

Dublin Castle ist eine Burganlage, welche sich direkt in der Innenstadt befindet. Die Ursprüngliche Burg war als Verteidigungsanlage gedacht und stammt aus dem frühen Mittelalter, aus dieser Zeit ist allerdings nur noch der „Record Tower“ erhalten (ca. um 1226 erbaut). Ein Großteil der heute zu sehenden Gebäude entstand erst später im 18. und 19. Jahrhundert.

Bis 1922 war Dublin Castle außerdem der Sitz der britischen Regierung in Dublin. Mit der Unabhängigkeit wurde das Schloss an die irische Regierung übergeben. Seitdem finden dort die Vereidigungen der irischen Ministerpräsidenten statt, sowie verschiedene Staatangelegenheiten.

Außerdem befindet sich in der Kirche heutzutage ein Kunstcenter, in welchem unter anderem auch Konzerte stattfinden. Im restlichen Gebäudekomplex sind diverse weitere Museen, Galerien und Ausstellungen beheimatet.

Ein Eingang des Dublin Castle
Dublin Castle

Guinness Storehouse

Das Guinness Storehouse ist ein Museum in der Innenstadt von Dublin, welches sich mit der Geschichte und dem Herstellungsprozess des Guinness Bieres befasst. 

Dekouhr im Guinness Storehouse mit Aufschrift: Guinness Tasting Time
Guinness Storehouse

Im Dachgeschoss befindet sich die Gravity Bar, welche Drinks und einen Panorama Blick über Dublin bietet.

Blick über Dublin von der Gravity Bar des Guinness Storehouse
Blick über Dublin von der Gravity Bar

Zum Dublin Castle und auch zum Guinness Storehouse kann ich euch nicht allzu viel berichten, da ich lieber draußen Unterwegs bin und andere Spots gefunden habe, die mir besser gefallen. Wer sich aber für Kunst, Geschichte und/oder Bier interessiert, findet hier spannende Anlaufstellen. Und auch die Jameson Distillery (irischer Whiskey) kann man besuchen.

Trinity College und Book of Kells

Das Trinity College ist eine Universität in Dublin und wurde Ende des 16. Jahrhunderts gegründet. Damit ist sie eine der ältesten Universitäten der Welt und eine der führenden Universitäten in Europa. Als Vorbilder für den Bau dienten die Universitäten von Oxford und Cambridge. 

Denkmal aus Stein auf Campus des Trinity College
Campanile; Trinity College

Die historischen Gebäude und der schöne Campus machen das Trinity College zur Touristenattraktion. Genau wie die alte Bibliothek mit dem “Book of Kells”, dem ältesten aus dem Mittelalter erhaltenen Schriftstück der Welt.  

Book of Kells
Langer Raum mit Holzregalen und vielen alten Büchern darin und Mamorbüsten
The long room

Das “Book of Kells” ist eine illustrierte Handschrift aus dem frühen Mittelalter und befindet sich seit dem 17. Jahrhundert im Besitz des Trinity College. Ursprünglich stammt das Schriftstück wahrscheinlich von der schottischen Insel Iona und wurde von dort nach Irland gebracht um es vor Wikingerüberfällen zu schützen. 

Altes Buch in der Bibliothek am Trinity College

In dem Buch enthalten sind die vier Evangelien und Abbildungen von Maria mit Kind, Christus und den Evangelisten. Außerdem ist das Buch reich verziert und mit keltischen Mustern geschmückt.

Temple Bar

Temple Bar ist ein Stadtteil in der Innenstadt von Dublin und liegt zwischen dem River Liffey un der Dame Street. Es ist vor allem durch seine Künstlerszene, die kleinen manchmal etwas verschrobenen Läden und das ausgeprägte Nachtleben bekannt und beliebt. 

The Temple Bar zur Weihnachtszeit. Geschmückt mit einem roten Weihnachtsbaum und vielen Lichterketten.
The Temple Bar

Hier finden sich unzählige Pubs, Restaurants und Bars, sowie kleine Läden, Kunstgalerien und Souvenirgeschäfte. 

In den 80er Jahren hatte die Regierung geplant, aus dem damals sehr heruntergekommenen Gebiet einen Busbahnhof zu machen, um dem schlechten Ruf entgegenzuwirken. Die Pläne sind jedoch nie fertiggestellt worden und der Bau hat nie begonnen.
Als schließlich immer mehr Künstler in die Gegend zogen, hat man angefangen die Gebäude vorsichtig zu sanieren und die alten Bars zu renovieren, was den gesamten Stadtteil aufwertete. Temple Bar lebte wieder auf und wurde immer beliebter bei irischen Nachtschwärmern und abenteuerlustigen Touristen.

Bunt bemaltes Haus im Temple Bar Bezirk
Temple Bar

Wer sich aufgrund der zentralen Lage hier ein Hotel nimmt sollte aber definitiv daran denken, dass die Nächte hier sehr laut und unruhig sein können. Auch die Preise können hier sehr viel höher als in anderen Teilen der Stadt sein.  

Dennoch ist es schön durch die engen Gassen zu schlendern, den Straßenmusikern zuzuhören und einfach die Zeit zu genießen. 

Blick über den River Liffey in Dublin.
River Liffey

Dalkey – Killiney Hill Park

Dalkey ist ein kleiner Vorort südöstlich von Dublin und direkt an der Küste zur irischen See gelegen. Der Ort ist vor allem als Ausflugsziel und seine wohlhabenderen Bewohner bekannt, zu diesen gehören zum Beispiel Enya oder auch Bono (U2). 

Ausblick auf die irische See und Dalkey.

Ursprünglich wurde die Siedlung von Wikingern gegründet und im Mittelalter zu einer Hafenstadt, deren Bedeutung immer weiter zunahm. Coliemore Harbour war sogar lange Zeit einer der wichtigsten Häfen in der Umgebung von Dublin. Heutzutage ist davon aber nur noch wenig zu sehen, auch wenn der Ort weiterhin sehr reich ist. 

Hafenmauer in Dalkey mit kleinen Steininseln im Wasser.
Coliemore Harbour

Vor der Küste befinden sich einige mittlerweile unbewohnte Inseln und Felsen, welche man mit Kayaks (Zum Beispiel bei folgenden Anbietern: Kayaking.ie, Portobello Adventure, Manawa; Ich kenne keinen der Anbieter persönlich oder erhalte irgendwelche Vorteile, auch kann ich nichts über die Qualität sagen) oder SUP Boards gut erkunden kann. Bitte erkundigt euch vorher nach dem Wetter, den geographischen Bedingungen unter und über Wasser, sowie nach Naturschutzgebieten.

Außerdem kann man vom Festland aus Seehunde, Robben und manchmal sogar Delfine im Wasser beobachten. Auf Dalkey Island leben außerdem wilde Ziegen. 

Ausblick über Dalkey von oben. Im Hintergrund die irische See und Howth
Blick über Dalkey
Killiney Hill Park

Zwischen den Orten Dalkey und Killiney befindet sich der Killiney Hill Park, welcher den Dalkey Hill (140 m) und Killiney Hill (153 m) miteinschließt. Der Park wurde 1887 zu Queen Victoria´s 50sten Thronjubiläum als Victoria Hill Park eröffnet und später umbenannt. 

Das Gebiet ist mit unzähligen Pfaden und Wegen durchzogen und sehr beliebt bei Einheimischen und Touristen zum spazieren gehen, bei guter Sicht kann man sogar bis nach Wales sehen. Aber auch bei „schlechterem“ Wetter kann man einen wunderschönen Blick über die Umgebung genießen.

Der Obelisk auf dem Killiney Hill stammt von 1742 und soll den Opfern der Hungersnot von 1740/41 gedenken.

Graues Steindenkmal auf grünem Hügel.
Obelisk am Killiney Hill

How to get there: 

Entweder mit einem Mietwagen, oder der DART von Dublin, z.B. Tara Station, bis Dalkey Station.

Kiefernnadeln bedeckter Pfad an der Küste mit Ausblick auf die irische See
Killiney Hill Park

National Botanic Gardens of Ireland (Dublin – Glasnevin)

Der National Botanic Garden in Dublin befindet sich ca. 3 km entfernt vom Stadtzentrum und lohnt sich definitiv zu besuchen. Von den botanischen Gärten die ich bis jetzt gesehen habe, ist dieser einer der schönsten und vielfältigsten.

viktorianisches Gewächshaus im botanischen Garten
National Botanic Gardens

Die Gärten wurden 1795 von der Dublin Society gegründet und stetig erweitert. Heute befindet sich die große Anlage in den Händen des Staates und beheimatet mehr als 20.000 lebende Pflanzen, sowie Millionen von getrockneten Exemplaren. Ein Traum für Pflanzeninteressierte! 

Grauhörnchen guckt den Fotografen an und sitzt auf einem Ast
Grauhörnchen im botanischen Garten

Die Gärten haben für jeden etwas zu bieten, um eine wunderschöne Zeit zu erleben. Auf den unzähligen Wegen kann man spazieren gehen, die Grauhörnchen beim Spielen beobachten und sich entspannen. In dem Café kann man außerdem Kaffee und Kuchen genießen. Die viktorianischen Gewächshäuser sind leider zur Zeit (Coronapandemie) geschlossen.

Rote Blumen vor Fenster im botanischen Garten, bei Sonnenuntergang

How to get there: 

Entweder zu Fuß oder aber dem Bus (Z.B. 83/83A von Westmoreland Street, stop 319 bis Botanic Gardens, stop 151). 

Fazit

Dublin ist eine Stadt, welche ich immer wieder gerne besuche. Die Stadt hat eine sehr gute Balance zwischen dem Stadt-Leben und der Natur und ich fühle mich einfach wohl. In kurzer Zeit kann man am Wasser sein, Baden gehen und Sport machen oder aber in die Wicklow Mountains fahren und ein wenig „Bergluft“ genießen. Auch die Menschen empfand ich bis jetzt immer als angenehm, freundlich und hilfsbereit. Und von Dublin aus kann man auch wundervolle Touren in den Rest des Landes starten, zum Beispiel zu den Cliffs of Moher, dem Ring of Kerry, nach Galway oder Cork. Nordirland und Belfast sind von Dublin aus ebenfalls schnell zu erreichen, allerdings gelten hier nun die Einreisebedingungen für Großbritannien (Einreise nur noch mit Reisepass).

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